Fair Play und Spaß am Spiel beim Fußball-Turnier der Freundschaft

„Eigentlich habt ihr alle gewonnen“, fasste Raimund Plieth am Ende eines sportlichen Tages das Ergebnis zusammen. Der Westfalenfleiß-Fußballtrainer und Organisator des ersten von Westfalenfleiß ausgerichteten `Turnier der Freundschaft´, machte damit deutlich, dass es bei dem Sport-Event nicht in erster Linie um Sieg oder Niederlage ging, sondern der Spaß und die Begegnung an erster Stelle stand.

Acht Fußball-Mannschaften aus Werkstätten für behinderte Menschen waren in der Dreifach-Sporthalle im Schulzentrum Telgte zusammengekommen, um gegeneinander anzutreten. Es wurde gespielt nach dem System `Jeder gegen Jeden´. Eine Mannschaft setzte sich sogar zusammen aus Spielern verschiedener Werkstätten. „Das hat es sonst bisher noch nicht gegeben“, sagt Raimund Plieth. Es zeige einfach, dass die sportliche Begegnung das Wichtigste sei. Westfalenfleiß-Fußballer Philipp Meusel war einer der Kicker in dieser Spielgemeinschaft. „Ich bin nett gefragt worden, ob ich das machen will und da habe ich zugestimmt“, sagt er. „Es hat wirklich Spaß gemacht, mal mit ganz anderen Leuten spontan zusammen eine Mannschaft zu bilden.“

Damit alles reibungslos funktionieren konnte, hatte Raimund Plieth nicht nur im Vorfeld alles perfekt organisiert, sondern auch noch seine ganze Familie eingespannt. „Meine Schwester und eine meiner Töchter sind als Schiedsrichterinnen im Einsatz gewesen, meine andere Tochter und ihr Freund waren als Sanitätsdienst vor Ort, mein Schwager war für die Erfassung und Kontrolle der Punkte nach Toren zuständig und meine Frau hat zusammen mit meinem Kollegen, Heiner Viefhues, Waffeln, Kaffee und Getränke verkauft – und das alles ehrenamtlich“, weiß er sehr zu schätzen.

Auch wenn der Spaß an erster Stelle stand, ging es so ganz ohne Ehrgeiz natürlich trotzdem nicht vonstatten. „Unsere Mannschaft ist ja noch nicht ganz so lange im Training, wie einige der anderen teilnehmenden Werkstätten“ erklärt Westfalenfleiß-Cotrainer, Bernhard Lewandowski. Dazu komme noch, dass einige Spieler aus der `alten´ erfolgsverwöhnten Westfalenfleiß-Mannschaft mit dabei waren. „Als ehemalige Deutsche Meister im Fußball der Werkstätten für behinderte Menschen, hatten sie sich wohl das ein oder andere Tor mehr erhofft. Aber es braucht einfach Zeit, bis alle sich aufeinander eingespielt haben.“

Am Ende wurden alle Tore aller Mannschaften zusammengezählt und die Mannschaft mit den meisten Punkten des Tages bekam einen Wanderpokal. Sieger wurden die Herforder Werkstätten, die Westfalenfleiß-Mannschaft errang den 6. Platz. „Dafür, dass sie bisher so wenig miteinander trainiert haben, ist das eine beachtliche Platzierung“, erklärt Bernhard Lewandowski. Schließlich bekamen alle Teilnehmenden eine Medaille, die sie mit Stolz nach Hause trugen.

„Mein Ziel ist es, dieses Turnier der Freundschaft nun regelmäßig einmal im Jahr auszurichten und den Pokal jedes Mal neu auszuspielen“, stellte Raimund Plieth am Ende in Aussicht und bedankte sich bei den Fußballern, den Trainern und Betreuern, den ehrenamtlichen Helfer*innen und den Zuschauern für ihr Engagement und den wunderbaren Tag. Außerdem richtete er seinen Dank auch an den Handballverein Telgte, der die Halle kostenlos zur Verfügung gestellt hatte.

Neues Spiel – neues Glück heißt es dann wohl im nächsten Jahr. Vielleicht gelingt es dann ja den Westfalenfleiß-Spielern, den Pokal zu erringen? „Dafür sollten dann aber beim nächsten Turnier noch ein paar mehr Fans zum Anfeuern kommen“, meint Anja Marmar, Mitarbeiterin im Gut Kinderhaus Hofladen, die zusammen mit dem Kollegen Thomas Fier zur moralischen Unterstützung gekommen waren. Ebenso wie die ganze Familie von Spieler, Daniel Effner. „Es wäre schön, wenn noch mehr Zuschauer dabei gewesen wären“, sagt sein Vater. „Auch die Stimmung in der Halle spornt die Spieler an“.

Dann also beim nächsten Mal: Daumendrücken und Anfeuern ist angesagt!

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