Ein bunter Tag auf Gut Kinderhaus – Eröffnung einer Klangskulptur, Staudenverkauf, Kinderprogramm und leckeres Essen

 

Benzinkanister, Blumentöpfe, Lampenschirme, Fahrradfelgen, Ketten und Thermoskannen – mit einem bunten Sammelsurium aus alten Metallgegenständen hatte ein inklusives Team unter der Leitung des Künstlers Thomas Gerhards zusammen mit der stellv. Einrichtungsleitung des Wohnhauses Gut Kinderhaus, Martina Fehnker, als Mitorganisatorin, an drei Wochenenden im April eine Klangskulptur kreiert. Die fertige Installation wurde nun auf dem Westfalenfleiß-Bauernhof Gut Kinderhaus feierlich eingeweiht. Mit Holzschlegeln und Schneebesen gaben die Workshop-Teilnehmenden zu Beginn ein Konzert. „Das ist heute sozusagen eine Welt-Uraufführung“, erklärte Jochen Koeniger, Künstler und ehemaliger Kurator der Ausstellung `Kunst am Rand´ schmunzelnd. „Diese Klangskulptur wurde von allen Beteiligten gemeinsam entwickelt und gebaut. Heute wird sie zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert und soll einen festen Standort auf dem Hof bekommen. Sie reiht sich damit gut in die bereits seit längerem hier installierten weiteren Kunstwerke ein.“ Ausdrücklich benannte er als Beispiel das Werk `Head Gardens´ an den Toren zur Hofscheune, das zwei Jahre zuvor von dem, auch an diesem Tag anwesenden Künstler Helmut Dick als Spende an Westfalenfleiß übergeben worden war.

Der 5. Mai als Eröffnungstag sei bewusst gewählt, betonte Franziska Trappe, pädagogische Geschäftsführung der Westfalenfleiß GmbH in ihrer Begrüßungsrede. „Anlässlich des jährlich am 5. Mai ausgerufenen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung möchten wir gemeinsam ein Zeichen für Chancengleichheit setzen. Alle Menschen sollen künstlerisch aktiv werden können. Alle Menschen sollen Zugang zu Orten der Begegnung und des Dialogs haben.“ Künstlerische Prozesse seien bestens dazu geeignet, gemeinsam etwas zu erstellen, gemeinsam Spaß zu haben, Barrieren abzubauen und so Inklusion zu erleben. Denn noch immer sei die Teilhabe von Menschen mit Behinderung nicht selbstverständlich. Dank der Finanzierung durch die `Aktion Mensch´ und die Sparkasse Münsterland Ost sei dieser Workshop ermöglicht worden, so Franziska Trappe weiter und sie bedankte sich bei dem ebenfalls anwesenden Vorstandsvertreter der Sparkasse Münsterland Ost, Frank Knura, sowie bei den Teilnehmenden und den unterstützenden Künstlern.

Frank Knura seinerseits zeigte sich beeindruckt: „Ich bin sicher, dass unsere finanzielle Zuwendung in diesem Projekt gut investiert ist.“

„Jede und jeder von uns hat sich mit viel Phantasie und Engagement eingebracht. Aber besonders angespornt hat uns der Spaß miteinander“, fasste Workshop-Teilnehmer Werner Krause die Stimmung im Team zusammen. Das Werk sei zwar jetzt eingeweiht, aber nicht als beendet zu betrachten. „Es soll ausdrücklich noch weiterentwickelt werden“.

So waren dann auch Besucher*innen, die sich an der Protestaktion zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung beteiligen wollten, im Vorfeld von Nina Rohe, Fundraising und Projektmanagement bei der Westfalenfleiß GmbH und Initiatorin der Workshops, dazu aufgefordert worden, während der Veranstaltung ihre alte Fahrradklingel gegen eine neue einzutauschen. Davon machten etliche Menschen gerne Gebrauch. Die alte Klingel durfte nach der offiziellen Einweihung schließlich als Teil der akustischen Klangcollage zusätzlich an das Gerüst montiert werden. Am Ende beteiligten sich so viele – insbesondere Kinder - mit sichtlicher Freude an einem herrlichen Konzert aus Trommeln, Klingeln und verschiedensten Tönen und Klängen, die weit über das Hofgelände schallten.

Auch sonst gab es auf Gut Kinderhaus an diesem Tag einiges zu erleben. Die Gärtnerei der Westfalenfleiß GmbH bot in einem Sonderverkauf verschiedene bunt blühende Stauden und Kräuter zu moderaten Preisen an und stand den Käufer*innen mit guten Tipps zu Standorten und Pflege der Pflanzen zur Verfügung. Hüpfburg und Kinderschminken als Begleitprogramm kam vor allem bei den jungen Familien gut an. Und viele Besucher*innen genossen Pommes, Bratwurst, Chicken-Wings und afghanische Burger vom Foodtruck Yummy, der seinen festen Standort in der Stadt Senden hat. „Es war für alle etwas dabei an diesem Wochenende“, fasste Ramona Schenk, Fachleiterin der Westfalenfleiß-Gärtnerei, am Ende des Tages zusammen. „Und auch wir sind sehr zufrieden mit der guten Resonanz“.

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