Werkstattrat bringt Perspektiven in den Wahlkampf ein

Im Vorfeld der Kommunalwahlen hat der Werkstattrat von Westfalenfleiß erstmals Oberbürgermeisterkandidat*innen eingeladen. Sechs von sieben Parteien folgten der Einladung und stellten sich den Fragen der Werkstattratsmitglieder. Die AfD wurde bewusst nicht eingeladen. „Was man so hört, hat die Partei nicht viel für Menschen mit Behinderung übrig. Deshalb haben wir entschieden, sie nicht einzuladen“, erklärt Werner Pamme, Mitglied im Werkstattrat.

Die Idee zu den Gesprächen entstand im Sommer bei einem Austausch beim Drachenbootrennen. Ziel war es, den Politiker*innen die Perspektive der Beschäftigten näherzubringen und auf aktuelle Themen aufmerksam zu machen.

Die Fragen reichten von persönlichen Motiven für die politische Arbeit über die zeitliche Belastung im Amt bis hin zu kommunalen Projekten. Besonders wichtig waren jedoch Themen, die die Werkstattbeschäftigten direkt betreffen: das niedrige Entgelt in Werkstätten, die Diskussion über deren Zukunft im Kontext der UN-Behindertenrechtskonvention sowie die Frage, wie Barrieren im Alltag reduziert werden können.

Werner Pamme zog nach Abschluss der Gespräche ein positives Fazit: „Es waren durchweg gute und offene Gespräche, die auf Augenhöhe geführt wurden. Enttäuschend war allerdings, dass keine Partei konkrete Ideen zur Verbesserung des Werkstattentgelts vorlegen konnte.“ Die Kandidat*innen verwiesen in diesem Zusammenhang darauf, dass Entscheidungen zum Entgelt auf Bundesebene getroffen werden müssen. Positiv bewertet wurde, dass sich alle eingeladenen Parteien klar zum Erhalt der Werkstätten bekannten, gleichzeitig aber auch die Bedeutung des ersten Arbeitsmarkts betonten.

Neben den inhaltlichen Ergebnissen stand für den Werkstattrat auch die Sichtbarkeit im Vordergrund. „Wir wollten ins Gedächtnis der Politiker rücken, dass es uns in Münster gibt. Das ist uns gelungen“, so Pamme.

Zurück

Einstellungen gespeichert

Datenschutz