Neues Konzept der MDS GmbH zur Erhaltung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Beeinträchtigung
Die Westfalenfleiß-Tochterfirma MDS GmbH war von der Corona-Krise schwer betroffen. Zeitweilig musste das Inklusionsunternehmen bis zu 90 Prozent Auftragsrückgang beim Catering hinnehmen und auch die sieben Standorte, an denen die MDS GmbH Bistros oder Kantinen betreibt, mussten schließen. Mit dem mobilen Service `Food Box‘ geht das Unternehmen nun neue Wege. Ziel des innovativen Konzeptes ist der langfristige Erhalt von zehn Arbeitsplätzen für Menschen mit Beeinträchtigung sowie die Vermittlung neuer beruflicher Kompetenzen. Nahezu täglich ist das neue Gefährt jetzt unterwegs und versorgt Firmen mit frischen, regionalen Gerichten zum Frühstück und zum Mittagessen. „In der Zeit, in der die Kunden nicht zu uns kommen können, kommen wir nun zu den Kunden“, erklärt Christoph Rietmann, Fachbereichsleitung Catering, Events & externe Dienstleistungen der MDS GmbH. In der Food Box arbeiten Menschen mit und ohne Beeinträchtigung Hand in Hand zusammen und bringen die Speisen zum vereinbarten Termin bis vor die Haustür. Und das zu fairen Preisen und in kompostierbarem Einweggeschirr, das nachhaltig und ohne schlechtes Gewissen entsorgt werden kann!
„Die Corona-Pandemie hat uns vor ganz neue Herausforderungen gestellt“, berichtet Hubert Puder, Sprecher der Geschäftsführung. „Da die üblichen Catering-Aufträge und die Bewirtschaftung von Betriebsbistros wegfielen, mussten wir uns etwas einfallen lassen“. So sei dann der Plan entstanden, einen mobilen Liefer-Service von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung einzurichten, der kulinarische Köstlichkeiten unter Einhaltung der erforderlichen Corona-Regeln an Unternehmen und Institutionen ausliefert. „Das neue Angebot hilft uns, den Inklusionsbetrieb am Laufen zu halten, Kurzarbeit zu vermeiden und Arbeitsplätze zu sichern“, erklärt er.
Gleichzeitig verbindet die MDS GmbH die Neuanschaffung mit der sozialen Idee, Vielfalt und Chancengleichheit durch besondere Begegnungen in der Region zu stärken. So wird der Caterer mit der Wohnungslosenhilfe, Schulen und Kitas sowie der Geflüchteten-Hilfe zusammenarbeiten. Diese sollen monatlich im Rahmen von `Social Days´ von dem neuen Angebot profitieren, zum Beispiel durch eine kostenlose Speisenausgabe oder Bildungsworkshops rund um das Thema `gesunde, regionale und nachhaltige Küche´.
Zu seinem ersten `Social Day´ in Kooperation mit dem Fachbereich Wohnraumsicherung der Stadt Münster legte das Team der Food Box in der Mittagszeit einen Stopp an der Wartburg-Hauptschule in Münster zur kostenlosen Speisenausgabe für Menschen ohne festen Wohnsitz ein. Nach und nach treffen an diesem Tag immer mehr Menschen ein, die sich an den leckeren Speisen aus der Food Box erfreuen. „Das ist mal eine willkommene Abwechslung im Alltag“, freut sich ein Mann, der sich selber als Weltenbummler bezeichnet, und beißt genüsslich in seine Bratwurst. „Die Sonne scheint, das Essen ist köstlich und der Tag ist schön!“
„Für diese besondere Projektidee der Food Box konnten wir die Sparkasse Münsterland Ost als finanziellen Kooperationspartner gewinnen“, freut sich Nina Rohe, die bei der Westfalenfleiß GmbH für das Fundraising und das Freiwilligenmanagement zuständig ist, und spricht dem stellvertretenden Vorstandsmitglied des Bankunternehmens Roland Klein ein herzliches Dankeschön aus. Dieser betont: „Wir waren von Anfang an begeistert von der beispiellosen Idee. Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, Begegnungen zu ermöglichen und Vereinsamung vorzubeugen.“
An dem Standort an der Wartburg-Hauptschule bietet das Sozialamt der Stadt Münster in Kooperation mit dem Arbeiter Samariter Bund (ASB) für wohnungslose Menschen im Rahmen eines Tagesaufenthaltes Betreuung und Versorgung in Pandemie-Zeiten an. „Seit dem ersten November 2020 sind wie hier vor Ort. Von Beginn an arbeiten wir bereits mit der MDS GmbH als Caterer zusammen und sind sehr zufrieden“, berichtet Christian Brandes – Projektleiter des Tagesaufenthaltes für Wohnungslose beim ASB. Umso mehr freue sich der ASB, dass der erste ‚Social Day‘ Menschen ohne festen Wohnsitz zu Gute komme, ist sich Brandes einig mit seiner Kollegin, Stefanie Könitz-Goes, Leitung Stabsstelle Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit beim ASB sowie der Delegation der Stadt Münster, vertreten durch Anja Streffing, Fachstellenleitung in Stellvertretung im Fachbereich Wohnraumsicherung und Marius Drewe, Koordinator im Fachbereich Wohnraumsicherung.
An den leckeren Gerichten erfreuen sich dann auch alle anwesenden Kooperationspartner. Und so ist dieser erste soziale Tag der Food Box ein voller Erfolg. Noch während der Aktion wurden weitere Kooperationsideen entwickelt. Man darf gespannt sein, wo die Food Box als nächstes aufschlagen wird.