Große Impfbereitschaft bei der Westfalenfleiß GmbH
„Jetzt kann ich bald wieder in die Werkstatt gehen“, freut sich Kai Ackermann, Bewohner der Westfalenfleiß-Wohnstätte Haus Gremmendorf, nachdem er vom mobilen Impf-Team der Praxis Pommernstraße gerade seine zweite Impfung erhalten hat. Seit dem ersten Corona-Lockdown im März 2020 durfte der Mann aufgrund seiner chronischen Erkrankung seinen Arbeitsplatz in der Hauptwerkstatt der Westfalenfleiß GmbH nicht mehr aufsuchen. „Die Arbeit und vor allem die Kontakte haben mir sehr gefehlt“, sagt er, „aber ich darf mich nicht anstecken, das ist für mich lebensgefährlich.“
So wie Kai Ackermann geht es vielen Menschen mit Behinderung. Sie waren von der Politik zunächst gar nicht in den Fokus genommen worden. Erst nach massiver Lobbyarbeit der diese Zielgruppe betreffenden Verbände und Interessensvertretungen wurden sie in die zweite Priorisierungsgruppe eingestuft. „Wir hatten bereits angeboten, unsere Werkstattbeschäftigten und Mitarbeitenden hier bei uns im Unternehmen zu impfen, bevor sie in der Priorisierung hochgestuft wurden. Aber leider war es aufgrund der vorher geltenden Impfverordnung nicht möglich, uns den dafür nötigen Impfstoff zur Verfügung zu stellen“, berichtet Hubert Puder, Sprecher der Westfalenfleiß-Geschäftsführung.
„Als wir dann den Impfstoff erhalten konnten, haben wir sofort begonnen, die Impfungen hier zu organisieren“ so Hubert Puder weiter. Das sei ein hoher logistischer Aufwand gewesen. An alle Werkstattbeschäftigten, Rentner*innen im Wohnverbund sowie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende seien die Impfunterlagen verschickt und nach Rücksendung gesichtet und sortiert worden. Bei fehlerhaft ausgefüllten Formulare mussten die betreffenden Personen angerufen und die Korrekturen dokumentiert werden. Die mobilen Impfteams wurden angefragt und Termine abgestimmt. Die Räume und Zeiten der Impfungen mussten festgelegt und die Menschen mit Behinderung bei ihrer Impfung begleitet werden.
„Aber all das haben wir gerne gemacht, damit unsere Beschäftigten und Bewohner*innen einen größtmöglichen Schutz vor Ansteckung erhalten“, erklärt Hubert Puder. Und die Resonanz sei riesig gewesen. Die Erstimpfung gegen Corona haben bei der Westfalenfleiß GmbH insgesamt 1200 Menschen - Mitarbeitende, Werkstattbeschäftigte und Rentner*innen des Wohnverbundes – wahrgenommen. 87 % der Menschen mit Behinderung, die in den Bezügen der Westfalenfleiß GmbH begleitet werden, sind damit bereits geimpft. Mit der zweiten Impfung wurde gerade begonnen. “Da die Impfung auf Freiwilligkeit beruht, ist das ein Riesenerfolg“, resümiert Hubert Puder. Und er habe sich sehr gefreut über die vielen positive Rückmeldungen. „Wir haben Briefe und Mails bekommen, in denen sich die Geimpften bei uns bedankt haben, dass wir ihnen das Impfangebot zur Verfügung gestellt haben und alles so gut organisiert war.“
Das bestätigt auch Dr. med. Janina Wittkowski, Fachärztin für Allgemeinmedizin in der Praxis Pommernstraße: „Wir sind begeistert von der großen Impfaktion bei Westfalenfleiß! Da ich viele Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende der Wohn- und Werkstätten durch die hausärztliche Betreuung bereits länger kenne, war es mir ein großes Anliegen, diese besonders gefährdete Gruppe schnell und möglichst unkompliziert mit einer Corona-Impfung zu versorgen. Und ich glaube, dass ist uns dank der großartigen Vorbereitung durch das Organisations-Team von Westfalenfleiß gut gelungen. Die Abläufe vor Ort in den Werkstätten und Wohnbereichen haben richtig gut funktioniert und das gesamte Impf-Team ist glücklich, dass wir bei dieser wichtigen Aktion mitwirken durften.“
Diesen Dank gebe er gerne weiter an alle, die zum Erfolg der Impfaktion beigetragen haben: an die mobilen Impfteams, an das Organisationsteam, an die bei der Umsetzung involvierten Mitarbeitenden und nicht zuletzt an diejenigen Menschen, die sich bereit erklärt haben, die Impfung in Anspruch zu nehmen“, erklärt Hubert Puder. „Nun können wir uns alle ein wenig sicherer fühlen und hoffentlich bald wieder zu unserem `normalen´ Werkstattalltag zurückkehren.“