Ganz schön behindert! Ganz schön Münster? Zukunft barrierefrei gestalten! – Demo für mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderung in Münster

Ganz schön behindert! Ganz schön Münster? – Unter diesem Motto veranstaltete die `Regionalkonferenz zur Weiterentwicklung der Lebenswelten von Menschen mit Behinderung in Münster´ und die Selbstvertretungsgruppe `Wir Menschen mit Lernschwierigkeiten in Münster (WIM)´ eine Demo in der Innenstadt mit Abschlusskundgebung auf dem Stubengassenplatz.
 
Damit wollten sie anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung auf die Situation von Menschen mit Behinderung aufmerksam machen und sich dafür einsetzen, dass alle Menschen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. Jedes Jahr am 5. Mai veranstalten Verbände und Organisationen der Eingliederungshilfe und Behindertenselbsthilfe mit Unterstützung durch die `Aktion Mensch´ überall in Deutschland Aktionen. 
 
Mit Trillerpfeifen, Rasseln, bunten Bannern und begleitet von lauten Trommelklängen der Sambagruppen Canarinhos und Bandidas zogen die rund 150 Teilnehmenden durch die Innenstadt, um sich am Ende zu einer Abschlusskundgebung am Stubengassenplatz zu versammeln. Bürgermeister Klaus Rosenau überbrachte stellvertretend für den Oberbürgermeister die Grüße der Stadt Münster. Franziska Trappe, Geschäftsführerin der Westfalenfleiß GmbH, begrüßte die Umstehenden im Namen der Regionalkonferenz. Klaus und Birgit Deller sprachen Begrüßungsworte im Namen der WIM.
 
Geleitet durch den Moderator, Hanno Liesner, und reglementiert durch eine Zeitwächterin für kurze Redebeiträge sowie eine Wächterin für Leichte Sprache diskutierten auf der Bühne Selbstvertreter*innen mit Ratsmitgliedern der Parteien CDU, SPD, FDP, und Die Grünen darüber, was getan werden muss, damit Münster noch barrierefreier wird. Denn Barrierefreiheit ist die Voraussetzung für eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen und ein wichtiger Beitrag zur Zukunftsfähigkeit einer vielfältigen Gesellschaft.
 
„Denkmalschutz für das Kopfsteinpflaster auf dem Prinzipalmarkt ist gut“, sagte zum Beispiel Melanie Lux, „aber die Räder von meinem Rollstuhl sollen heile bleiben!“ 
 
„Es sollen keine E-Roller auf den Bürgersteigen liegen!“ „Wir möchten bezahlbaren Wohnraum!“ Wir wollen mehr Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt!“– Das waren einige der Forderungen, die an diesem Tag zur Sprache kamen. Bei den Aufrufen: „Wir fordern bessere Bezahlung für die Arbeit in den Werkstätten“ und „Wir möchten akzeptiert werden, wie wir sind“, stimmten alle in ein lautes zustimmendes Pfeifkonzert ein. Man war sich einig, dass Münster eine bunte, vielfältige und offene Gesellschaft für alle sein und bleiben muss.
 
Die Politiker*innen nahmen zu den angesprochenen Themen Stellung und versprachen, sich für deren Umsetzung einzusetzen. Sie appellierten aber auch an die Menschen mit Behinderung, sich selber mehr aktiv in den Gremien der Stadtplanung einzubringen. Damit es in Zukunft heißt: „Ganz schön Münster. Ganz schön barrierefrei!“

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