Das Experiment ist gelungen – Apartmenthaus am Alberloher Weg feiert 20-jähriges Jubiläum

Im Februar 2003 wagten 22 Menschen mit Behinderung ein Experiment. Sie zogen aus einem Wohnhaus mit Rund-um-die-Uhr-Assistenz in das damals neu erbaute Apartmenthaus der Westfalenfleiß GmbH am Albersloher Weg in ihre eigenen kleinen Wohnungen, in denen nur tagsüber eine Assistenz zur Verfügung steht. Die Begleitung von Menschen mit Behinderung in ihren eigenen Apartments im Rahmen der besonderen Wohnformen (früher hieß es noch stationäres Wohnen) war zu der Zeit ein absolutes Novum im Bereich der Wohnangebote für Menschen mit Beeinträchtigung. Ob es gelingen würde, die Menschen in diesem Setting bedarfsgerecht zu begleiten, war am Anfang nicht so sicher. Inzwischen - nach nunmehr 20 Jahren – hat sich diese Wohnform so etabliert, dass Niemand mehr darüber nachdenkt, ob das überhaupt funktionieren kann. 

Diesen Erfolg feierten die Bewohnerinnen und Bewohner des Apartmenthauses zusammen mit Mitarbeitenden, Angehörigen und Freunden im Rahmen eines bunten Sommerfestes im Garten ihres Hauses. 

„Ihnen, liebe Bewohnerinnen und Bewohner gelingt es hervorragend, Ihr Leben in ihren Apartments weitestgehend selbstständig zu bewältigen. Sie verfügen über gute Kontakte zur Nachbarschaft und sind im Stadtteil gut vernetzt. Man kann sagen: Das Experiment von damals ist in jedem Fall gelungen. Darauf können Sie stolz sein und das wollen wir heute gebührend feiern“, eröffnete Geschäftsführerin Franziska Trappe die Veranstaltung.

Inge Hagemann, Bewohnerin seit der ersten Stunde und Mitglied im Bewohnerbeirat begrüßte ebenfalls die Gäste. „Gebt unserem Haus einen riesigen Applaus, dass es sich so gut gehalten hat“, schmunzelte sie und wünschte allen viel Spaß. „Lasst uns so richtig abrocken heute!“ 

Abgerockt im eigentlichen Sinne wurde dann zwar nicht. Es gab nur wenige, die tatsächlich das Tanzbein schwangen, obschon die Schlager- und Popmusik des Musikers „Hey Joe“ aus Rheine durchaus dazu einlud. Umso mehr wurde aber munter geplaudert und gelacht. Die Gäste ließen sich die Currywurst und Pommes aus der Foodbox der MDS GmbH schmecken und traten im Wikingerschach gegeneinander an. Aus Perlen konnten Armbänder und Ketten gefertigt werden, die als bleibende Erinnerung mit nach Hause genommen werden durften. 

Großer Andrang herrschte auch beim Flohmarkttisch, der von Bewohnerin Melanie Lux betreut wurde. „Wir Bewohner haben alles zusammengetragen, was auf dem Tisch hier zum Verkauf angeboten wird“, erklärt sie. „Der Erlös soll für einen guten Zweck gespendet werden.“ Am Ende kam so über viele kleine Beträge eine dreistellige Summe zusammen. 

„Das Fest konnte nur so gut gelingen, weil alle mitgeholfen haben“, resümiert Mitarbeiterin Hanna Daemm. „Die Bewohnerinnen und Bewohner und wir Mitarbeitenden haben alles zusammen geplant und organisiert – von der Einladung, über die Spiele, die Deko, das Essen, die Getränke, den Flohmarkt und die Musik. Da wir das zum ersten Mal gemacht haben, war es ziemlich aufregend, ob auch wirklich alles klappt.“ Wie an dem schönen Nachmittag zu erleben war, ist auch dieses Experiment gelungen!

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