Da sprang dann auch schnell der Funke auf die anderen über…

„Habt ihr ein eigenes Zimmer?“ „Wo arbeitet ihr?“  „Was macht ihr in eurer Freizeit?“  Diese und noch weitere Fragen stellten Schüler der Sekundarschule Telgte drei Bewohnerinnen der Westfalenfleiß Wohnstätte Telgte im Rahmen des von der Schule in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführten `Unternehmensparcours´. „Die Idee bei dieser Veranstaltung war es, die Firmen in die Schule zu holen, statt die Schüler in die Firmen“, erklärt Mitorganisator Andreas Bäumer von der Wirtschaftsförderung der Stadt Telgte. Da seien dann die Hemmschwellen der Schüler niedriger, später im Rahmen ihrer Praktikumsplatzsuche in der 8., 9. und 10. Klasse auf die Firmen zuzugehen. 

Vier Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen stellten ihre Tätigkeiten vor. Das Handwerk wurde repräsentiert durch die Firma  Karthaus + Engberding, der Handel durch das Unternehmen Hygi und der Maschinenbau durch die Firma Münstermann. Als viertes Unternehmen war die Westfalenfleiß GmbH vertreten. Anne Schulte, Koordinatorin für das Freiwilligenmanagement und den Sozialführerschein bei der Westfalenfleiß GmbH, Birgit Honsel-Ackermann, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Berufspraktikantin Sarah Memmler und drei Bewohnerinnen der Wohnstätte Telgte waren gekommen, um den Schülern soziale Berufe und die Arbeit mit Menschen mit Behinderung nahe zu bringen.

Nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens anhand des Westfalenfleiß-Imagefilms konnten die Siebtklässler in einer Fragerunde die Bewohnerinnen der Wohnstätte Telgte kennenlernen und so erste Berührungsängste abbauen. „Die Jugendlichen waren zum Teil ganz schön schüchtern“, schmunzelt Bewohnerin Simone Scheffler, „aber wir sind ganz locker auf sie zugegangen. Da sprang dann auch schnell der Funke auf die anderen über“. Damit sich die Schüler in die Situation von Menschen mit Behinderung und deren Assistenten versetzen können, hatten sie dann die Aufgabe einen Rollstuhlparcours zu absolvieren und sich mit verbundenen Augen als blinder Mensch von einem anderen führen lassen. „Das war gar kein schönes Gefühl, so auf jemand anderen angewiesen zu sein“, stellen dabei mehrere Schüler fest. Es war ihnen aber auch anzusehen, dass ihnen dieses Rollenspiel viel Spaß bereitet hat.

Am Ende bekamen die Teilnehmer noch eine Aufstellung von Berufen, die man in der Behindertenhilfe ausüben kann und welche Ausbildung dafür erforderlich ist. „Außerdem haben wir auch noch Flyer zum Freiwilligen Sozialen Jahr und zu Ausbildungsmöglichkeiten bei Westfalenfleiß verteilt“, berichtet Anne Schulte.  „Das ist für uns eine gute Chance, frühzeitig junge Leute für einen sozialen Beruf und speziell für eine Tätigkeit bei Westfalenfleiß zu begeistern“, fügt sie hinzu.

Auch Schulleiterin Inge de Lange freut sich über die positiven Aspekte beim Unternehmensparcours: „Die Schüler können hier sehr praxisbezogen und unkompliziert verschiedene Berufe kennen lernen. So können wir sie leichter dazu motivieren, sich Gedanken über ihren späteren Werdegang zu machen.“

Das sahen auch Susanne Velske-Beimesche und Josef Götte, stellvertretend für die Lehrer der Sekundarschule sowie die Unternehmensvertreter so. Die Veranstaltung habe sich auf jeden Fall bewährt. Nach dem Berufserkundungstag im letzten Jahr hätten deutlich mehr Schüler nach Praktikumsmöglichkeiten gefragt. Die Idee hinter der Aktion ist also aufgegangen!

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