Nach langer Winterpause wieder für die Gäste da!
Keine Angst vor Langeweile haben die ehemaligen Mitarbeitenden der Westfalenfleiß GmbH, die im Café Gut Kinderhaus von Hannelore Böhnke-Bruns, Sprecherin der Geschäftsführung und Franziska Trappe, Geschäftsführung, in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurden. Der Ausstieg aus dem Arbeitsleben sei zunächst ungewohnt gewesen, sind sich die vier anwesenden frisch gebackenen Rentnerinnen und Rentner einig. Aber vor allem das frühe Aufstehen und den Termindruck vermisse keiner von ihnen.
„Ich habe kurz vor meinem Renteneintritt mit Beschäftigten eine Arbeitsbegleitende Maßnahme zum Thema `Vorbereitung auf den Ruhestand´ gemacht“, erzählt Monika Depner, die 37 Jahre im Unternehmen im Sozialdienst tätig war. „So konnte ich mich selber dann auch Schritt für Schritt darauf einstimmen,“ schmunzelt sie. Aber als es dann einmal soweit gewesen sei, habe es in Haus und Garten und für die Familie immer etwas zu tun gegeben. Dass die Arbeit dann plötzlich ganz weit weg ist, bestätigen auch die anderen drei Ruheständler.
Bei einem leckeren Mittagessen mit der Geschäftsführung und dem Vorsitzenden des Betriebsrates, Peter Schmitte, ließen die vier ihre Zeit bei Westfalenfleiß Revue passieren. Die Tätigkeit habe sich im Laufe der vielen Jahre schon sehr verändert. Früher habe das Fördern der Beschäftigten im Vordergrund gestanden, heute seien auch das Fordern und die Vorbereitung der Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt ein wichtiger Aspekt. „Jetzt begegnen wir den Menschen mit Behinderung auf Augenhöhe und das ist auch gut so“, stellt Monika Depner fest.
Besonders in Erinnerung geblieben sind Erika Haas, die auch viele Jahre in der Zweigwerkstatt an der Rudolf-Diesel-Straße als Gruppenleiterin gearbeitet hat, zwei kurz aufeinander folgende Brände in der Wäscherei. „Die Ursache war zunächst völlig unklar, sogar Brandstiftung wurde vermutet“, berichtet sie. Schließlich habe sich aber herausgestellt, dass das Feuer durch Selbstentzündung ölgetränkter Putzlappen aus einem Restaurant ausgelöst wurde. „Das war damals eine sehr aufregende Geschichte“, erinnert sie sich.
Mit weiteren Erzählungen verging die Zeit im gemütlichen Ambiente wie im Flug. Am Ende sprach die Geschäftsführung den Ausgeschiedenen im Namen des Unternehmens mit einem bunten Blumenstrauß einen herzlichen Dank aus und verabschiedete sie mit den besten Wünschen für ihren dritten Lebensabschnitt. Vom Betriebsrat wurde ihnen ein Korb voller leckerer Produkte aus dem Hofladen überreicht.